Feuerstellen im Wald sind super! Irgendwie wild, romantisch, abenteuerlich. Das Feuer hat etwas magisches, sein Aussehen, seine knarrenden Geräusche, sein Licht. Es wärmt und wir können damit Essen zubereiten, ‘bräteln’. Neuerdings brauchen wir ja keine klassischen Feuerstellen mehr, sondern jeder noch so kleine Garten verfügt über eine Feuerschale. Aber, gehören Feuerschalen wirklich auch in die City? Einen Meter neben das Fenster der Nachbarn? Das finde ich wirklich, wirklich schwierig! Denn der Rauch steigt auf und bedient jedes offene Fenster in einem Innenhof sind das sehr schnell, sehr viele offene Fenster.
Hier in der Stadt werden Feuerschalen denn öfters auch nur für lauschige Nächte genutzt und erfüllen ansonsten keinen weiteren Zweck wie zum Beispiel bräteln. Die lauschigen Nächte beginnen dann auch erst irgendwann nach 22 Uhr. Ich selber bin ja ein Nachtvogel. Aber auch ich lag um diese Zeit schon im Bett und es gibt ja auch noch kleine Kinder in der Nachbarschaft, welche um diese Zeit garantiert schon schlafen. Ich kann Euch sagen, wenn man mitten in der Nacht hustend erwacht und denkt die Hütte brennt ist es sehr, sehr weit weg von lauschig, romantisch, kuschelig. Nein, es ist der Horror! Diesen dicken Rauch bringt ihr so schnell auch nicht mehr aus Eurer Wohnung. Lüften geht nicht, da – ja genau – durch das Fenster nur noch mehr dicker Rauch reinkommt. Schlafen geht bei diesem bestialischen Gestank aber auch nicht mehr. Und dieser Gestank breitet sich unaufhaltsam in der ganzen Wohnung aus. Er ist gekommen um zu bleiben, denn dieser Rauch setzt sich sofort in allem ab. Bettwäsche, Haare, Vorhänge usw. weiterschlafen könnt ihr vergessen.
Ja natürlich hatten wir die Leute im Innenhof auch schon darauf angesprochen. Ihre Antwort ‘macht doch einfach das Fenster zu’ spricht Bände. Danke vielmals ihr egoistischen Vollpfosten! Kein Wunder muss am Schluss alles mit Hausordnungen und Gesetzen geregelt werden, wenn die Leute einfach nur bis zu ihrem persönlichen Vergnügen denken und nicht weiter. Tja, also nach dem Laubbläser folgt auf Platz zwei klar die Feuerschale in der Stadt. Wobei ich gehört habe, dass es auf dem Land kaum entspannter ist. Vielleicht sogar noch komplizierter, denn dort wohnen oft Eigentümer und keine Mieter. Da ist der Hebel etwas auszurichten noch kleiner.
Naja, zum Glück sind solche egozentrischen Menschen die Ausnahme, ein Innenhof ist ja von sehr vielen Wohnungen und Menschen umgeben und glücklicherweise gilt das Motto ‘leben und leben lassen’ für fast alle.
Rauchige Grüsse
Eure Madame Alltag
Zürich, geschrieben im Januar 2023